Der größte Haken am Projektmanagement? Ob wir managen oder nicht, jeder Beteiligte entscheidet selbst, welchen Aufgaben er Priorität einräumt. Was also tun, wenn wir die Prioritäten nicht von Anfang an kennen?
Jeder trägt einen Teil des Projekts
Auch wenn es zuweilen Nerven kostet: Wir brauchen das Projektmanagement. Ohne Arbeitspakete, das Verteilen auf mehreren Schultern, den Zeitplan, das Budget, den Lenkungsausschuss und einen Plan B in der Tasche würden Projekte nie umgesetzt. Zu viele Aufgaben. Zu viele lose Enden.
Ist das Tagesgeschäft dringender, steht das Projekt schnell mal zurück. Macht die neue Herausforderung mehr Spaß, erhalten die Sonderaufgaben Vortritt. Es findet sich immer das passende Argument. Ganz nach Belieben. Und leider hat jedes größere Projekt mehr lose Enden, als der Einzelne halten kann. Deshalb müssen alle mitdenken, nicht nur der Projektmanager.
Neuland und Wachstum
Außerdem tragen auch noch weitere Faktoren zum Ge- oder Misslingen eines Projekts bei. So ist bei Projekten im Neuland nie klar, was herauskommen wird. Prioritäten sind selten eindeutig. Oder, um bei den losen Enden zu bleiben, sie sind ausgefranst. Hilft es also, mehr zu managen, mehr zu planen und zu eskalieren, wenn es stockt? Wenn Sie mich fragen: Nein. Nein. Nein.
Denn je größer eine Organisation wird, desto mehr Möglichkeiten gibt es, sich wahlweise im Tagesgeschäft, in unzähligen Projekten oder einfach in Meetings zu verstecken. Und wenn ein Unternehmen wächst, kommen auch noch ständig neue Menschen und Ideen hinzu. Was jetzt zählt, ist, dass jeder Einzelne sich mit dem Projekt und mit den Zielen identifiziert. Nur dann ist sichergestellt, dass er wirklich beteiligt ist, lose Enden findet und Prioritäten selbst anerkennt.
Beteiligen und begeistern reicht nicht
Das bedeutet im Umkehrschluss: Zuerst kommt nicht die Strategie. Zuerst kommen die Beteiligten, die das Projekt und die Idee dahinter akzeptieren und daran arbeiten wollen. Wesentlich wird dadurch, dass der Einzelne zählt und mitgenommen wird. Und das beginnt schon bei der Entscheidung darüber, ob und wie das Projekt angegangen wird.
Das amerikanische Technologieunternehmen Dropbox hat für die Arbeit seiner mehr als 700 Mitarbeiter ein eigenes Prinzip des Projektmanagements entdeckt. Management ist wichtig. Viel wichtiger aber ist es, die Beteiligten persönlich in Projekte einzubeziehen. Prädikat lesenswert. Sehen Sie selbst: Zum Beitrag.
Bild: pixabay
Dr. Torsten Herzberg. Unternehmensentwickler, Vorwärtsbringer, Org-Hacker.
Meine Auftraggeber - sie haben ein tolles Team und starke Ideen. Und sie haben größeres vor. Sie entwickeln neue Strategien, treiben Innovationen voran, ihr Unternehmen wächst. Dabei ist es vor allem die eigene Organisation und ihr Zusammenspiel, das ihnen im Wege steht. Gemeinsam überwinden wir diese Grenzen und heben das Team auf ein neues Leistungsniveau. Wir machen Ziele und Ideen umsetzbar, bereiten die Organisation auf Wachstum vor, und entwickeln notwendiges Know-how. Mit welchen Fragen sie noch zu mir kommen, erfahren Sie hier.