Standard ist toll. Standard ist effizient und schnell entschieden. Standard bietet Orientierung. Mit Standard macht man nichts falsch. Aber eben auch nichts besonders richtig.
Wenn man etwas zum ersten Mal macht, ist man unsicher. Es fehlt an Erfahrung, um zu wissen: Was wollen wir überhaupt? Was wollen wir nicht? Was ist denn überhaupt möglich? Und wo lauern Fallstricke? Und gerade weil wir das nicht so genau wissen, orientieren wir uns an dem, was andere vor uns gemacht, entschieden, eingesetzt haben. Als hätte jemand unser Risiko schon einmal vorab getragen. Außerdem müssen wir so das Rad nicht zum zweiten Mal erfinden. Das klingt praktisch.
Erfahrungsvorsprung und Orientierung
Doch bei größeren und wichtigeren Entscheidungen lohnt es sich zu prüfen, ob der Standard wirklich unsere Erwartungen erfüllt. Nehmen wir die Auswahl eines IT-Systems: Reden wir von Online-Shop, denken viele zuerst an Magento. Reden wir von CRM, dann fällt der Name Salesforce. Im ERP-Bereich kommt man an SAP nicht vorbei. Alle diese Lösungen haben deutliche Vorteile: Andere haben ausgiebig Erfahrungen damit gemacht. Und es gibt Partner, die mit diesen Systemen umgehen können.
Standard verschleiert die Kernfrage
Wohlig, das Gefühl der Sicherheit. Denn so viele vor uns können sich ja nicht geirrt haben. Es finden sich unglaublich viele Informationen und Erfahrungsberichte, die das bestätigen. Und den Implementierungspartner kann man auch jederzeit wechseln, es gibt ja genügend davon.
Doch dabei rückt das Wesentliche in den Hintergrund: Das, was Sie wirklich erreichen oder machen wollen. Denn wer nur darauf achtet, was im Standard angeboten wird und was andere wollen, läuft leicht Gefahr, diese Frage zu übersehen. Die Kernfrage.
Zuerst: Wohin? Und dann erst: Wie?
Ein Standard-Anbieter wird sich überlegen, ob er eine Individualfunktion in den Standard integrieren wird. Es muss sich für ihn lohnen. Für Sie lohnt es sich aber, zweimal darüber nachzudenken, ob der Standard wirklich Ihre Lösung ist. Denn besonders richtig kann man nur entscheiden, wenn man weiß, wohin man künftig will.