Sofortmaßnahmen sind wie Fast-Food: Sie beglücken schnell. Im Gegenzug machen sie träge und halten nicht lange vor. Auf die lange Sicht machen sie krank. Ändern werden sie letztlich rein gar nichts.
Welcher Tipp hat Sie bisher am weitesten gebracht? War es einer von diesen:
In zwei Wochen zur Bikini-Figur. Die 10 Tipps zur ersten Million. Mit fünf Regeln zum effizienteren Meeting.
Erst die Lust, dann der Frust
Denken wir an ein saftiges Stück Pizza. Oder an knusprige Pommes frites. Sie mögen lieber Schokolade oder Eiscreme? Allein der Gedanke macht Lust darauf. Der Gedanke hört meist erst dann auf, wenn man nachgegeben hat. Oder wenn man sich ablenkt. Was bleibt: ein schlechtes Gewissen.
Kurze Liste, kurzes Glück
Ähnlich ist es auch mit den Sofort-Tipps. Spielend ein Ziel zu erreichen – allein darüber nachzudenken, macht schon glücklich. Oder auch Lust darauf, das Ziel anzugehen. Doch das gute Gefühl hält nur kurz. Und gleich darauf klopft das schlechte Gewissen.
Denn meist reicht die Motivation nicht länger, als die Liste mit den Sofortmaßnahmen lang ist. Der Wunsch erfüllt sich nicht so einfach. Oder man befolgt die Tipps doch nicht. Oder alles zusammen.
Schlechtes Gewissen: Warum?
Aber wieso denn überhaupt ein schlechtes Gewissen haben? Wenn es einfach nur darum geht, das schnelle Glück zu empfinden, sind Sofortmaßnahmen genau das Richtige.
Ich sehe nur einen stichhaltigen Grund, warum ein schlechtes Gewissen wirklich Sinn machen könnte. Dann nämlich, wenn man merkt, dass zum Erreichen des Ziels mehr nötig ist, als fünf heiße Tipps. Man muss wirklich etwas dafür tun.
Zu Risiken und Nebenwirkungen
Wenn man einen Beipack-Zettel für den schnellen Weg zum großen Ziel schreiben müsste, dann würde er sich vielleicht so lesen:
- „In zwei Wochen zur Bikini-Figur“: Definition Bikini-Figur: Aktuelles Gewicht abzüglich 2-3 kg eingelagertes Wasser. Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung werden empfohlen.
- „Die 10 Tipps zur ersten Million“: Alle Vorschläge ohne Gewähr. Zeitpunkt der Zielerreichung unbestimmt.
- „Mit fünf Regeln zum effizienteren Meeting“: Übung zwingend erforderlich. Keine Garantie bei unnötigen Meetings oder persönlichen Unverträglichkeiten zwischen den Teilnehmern.
Die Alternative zu fünf heißen Tipps
Wenn Tipps allein nicht ausreichen, dann ist die Beschäftigung damit lediglich Ablenkung, also Zeitverschwendung. Placebo, Süßkram, Fastfood. Oder haben sie schon mal jemanden erlebt, der über Sofortmaßnahmen zur Bikini-Figur gekommen und dabei geblieben ist? Die Vermutung liegt nahe, dass die Zielgruppe für Sofortmaßnahmen diejenigen sind, die beim nächsten Mal wieder zu den heißen Tipps greifen werden.
Andere versuchen zu verstehen, warum sie ihr Ziel erreichen wollen. Sie überlegen sich, wie sie da hinkommen können. Und was sie davon abbringt. Vom einen tun sie mehr, vom anderen weniger. Und dann machen sie sich auf den Weg.
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Dr. Torsten Herzberg. Unternehmensentwickler, Vorwärtsbringer, Org-Hacker.
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